Berlin, 17.09.2018 – Das Restaurant Pinelli bietet Beschäftigung für Menschen, die mit psychischen Schwierigkeiten zu tun haben. Die Tätigkeit ist ein gutes Training für den weiteren Arbeitsweg. Hier kann sich jeder austesten und an seinen Fähigkeiten arbeiten.
Die Erfahrung zeigt, dass die Beschäftigung den Zuverdienstmitarbeiter*innen einen beträchtlichen Zuwachs an Zufriedenheit und Selbstvertrauen bringt. Dank der Tagesstrukturierung und der Teilhabe am Arbeits- und Gesellschaftsleben fühlen sich die Beschäftigten deutlich besser und psychisch stabiler. Doch welche Fähigkeiten muss man besitzen, um als Servicekraft zu bestehen? „Die Mitarbeiter*innen sollten zuverlässig und in der Lage sein, mit Geld umzugehen – schließlich werden sie Kunden das Wechselgeld herausgeben. Da sie unsere Gäste bedienen werden, wäre Kontaktfreudigkeit ebenfalls eine wichtige Eigenschaft“, sagt Kenzo Fukai, einer der Anleiter*innen der gastronomischen Einrichtung.
Wir fragten eine Mitarbeiterin des Restaurants, ob sie mit der Tätigkeit im Pinelli zufrieden ist. „Dank der Beschäftigung im Pinelli bin ich heute in der Lage, mich zu konzentrieren“, erzählt sie uns. „Ich habe verinnerlicht, was der soziale Umgang bedeutet und bin viel selbstsicherer geworden. Zu Beginn hatte ich das Gefühl, als wäre ich ins kalte Wasser geworfen worden, ich war von den vielen Eindrücken überwältigt. Die sozialen Kontakte und die Tagesstrukturierung haben mir aber sehr geholfen. Entscheidender Aspekt war natürlich, dass sowohl die Anleiter*innen als auch die Teammitglieder mich unterstützt haben. Die Kolleg*innen waren immer da, wenn ich Hilfe gebraucht habe oder eine Frage hatte“.
Herr Fukai sieht das ähnlich. Die enge Zusammenarbeit, zuweilen unter Zeitdruck, schweiße das Team zusammen. Ein gewisser Erwartungsdruck sei zwar vorhanden, da das Restaurant auf gute Zuarbeit angewiesen sei. Das Restaurant sei aber ein geschützter Raum, in dem eine Überlastung von Beschäftigten vermieden werden soll. Darüber hinaus haben neue Mitarbeiter*innen genügend Zeit, um sich einzuarbeiten. An den ersten 3 Tagen lernen sie den Alltag einer gastronomischen Einrichtung kennen. Ein*e Service-Anleiter*in begleitet die neuen Beschäftigten in der Schicht und bringt ihnen u.a. bei, wie man bedient, kassiert oder Getränke zubereitet. Die Anleitung erleichtert den Einstieg in die Beschäftigung, eine Vorerfahrung in der Gastronomie ist somit keine Voraussetzung, um im Pinelli eine Zuverdiensttätigkeit aufzunehmen.
Zurzeit sind im Restaurant mehrere Zuverdienststellen für den Servicebereich offen. Bewerber*innen sollten sich dem Personenkreis der Menschen mit psychischen Problemen zugehörig fühlen. Die Motivationszuwendung beläuft sich auf 1,50 Euro pro Stunde. Die Wochenarbeitszeit beträgt maximal 15 Stunden. Für Rückfragen stehen Dascha Guntli, Sozialarbeiterin und Kenzo Fukai, Service-Anleiter, gerne zur Verfügung (Olga.guntli@pinel.de, kenzo.fukai@pinel.de). Die Beschäftigungsberatung an jedem Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr ist Voraussetzung zur Anmeldung und dient schon dem gegenseitigen Kennenlernen.