Ausstellung: "Töten aus Überzeugung"

Töten aus Überzeugung

 

Die Ausstellung entstand 2012 auf der Basis von Schaukästen, Miniaturen und Schautafeln zu geschichtlichen Ereignissen rund um das Thema Euthanasie. Sie wird kontinuierlich ergänzt und weiterentwickelt. In ihrer Form und Konzeption, der szenischen Konkretisierung von Tatorten der nationalsozialistischen Verbrechen an Menschen mit Behinderung ist diese Ausstellung einzigartig in Deutschland.

Das Anliegen der Ausstellung ist es, für die Euthanasie-Opfer der NS-Gewaltherrschaft eine emotional geprägte Erinnerungs- und Gedenkkultur zu schaffen, getragen von Betroffenheit, Trauer und Mitgefühl. In der breiten Öffentlichkeit ist diese Form der Geschichtsbetrachtung kaum präsent.

Die Auseinandersetzung und Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen fand bisher überwiegend in den Schulen statt, oder oblag der Initiative von Einzelpersonen. Die diesbezüglichen Lehrpläne im schulischen Kontext sind stark vom Engagement der unterrichtenden Lehrkräfte abhängig. Auch kann von einer gewissen „Sättigung“ hinsichtlich der Auseinandersetung mit NS-Verbrechen gesprochen werden.

Das Konzept einer erfühlbaren Geschichte setzt den Darstellungsschwerpunkt auf beispielhafte Szenarien nationalsozialistischer Verbrechen in Form von Schaukästen, die unmittelbar auf die Betrachter einwirken. Jedem einzelnen Schaukasten ist ein Roll-Up zugeordnet, auf dem der historische Kontext erläutert wird. Dieser global-geschichtliche Rahmen wird meist um das beispielhafte Schicksal eines Menschen ergänzt.

Über Schaukästen und Individualperspektiven wird Geschichte gewissermaßen „en miniature“ konkret anschaulich gemacht und erweitert auf diesem Wege unsere Gedenk- und Erinnerungskultur.