Philippe Pinel

Der Namensgeber der Pinel gGmbH, Philippe Pinel, war Arzt und Theologe im 18. Jahrhundert, zur Zeit der Französischen Revolution. Er rückte die Begriffe „Krank“ und „Gesund“ in einen völlig neuen Zusammenhang.

Er postulierte: nehmt den Menschen in seiner „Ganzheit“ wahr! Und dies hieß, sowohl die körperliche und soziale, wie die seelische und religiöse Seite seiner Existenz zu beachten.

Pinel folgerte: Heilung bedeutet nicht ausschließlich die Wiederherstellung von Leistungsfähigkeit. Die Eingliederung des Menschen in die Gemeinschaft gibt ein ebenbürtiges Ziel ab. Deshalb richtet sich eine Gesellschaft falsch ein, wenn sie ihre „Kranken“ isoliert. Philippe Pinel war einer der ersten Repräsentanten des modernen Ansatzes der sogenannten Inklusion.

Als Leiter einer der größten Pariser Krankenanstalten befreite er 1794 die „Geisteskranken“ von ihren Ketten, entkriminalisierte sie und begründete ein therapeutisches Konzept, welches Freundlichkeit, Verständnis, enge ärztlich-pflegerische Begleitung, Hygiene, sinnvolle Arbeit und Reintegration in die Familie beinhaltete.

Wie gelang es Pinel diese Reformen ins Werk zu setzen? Zum einen durch seine Orientierung an der Philosophie der Aufklärung, dem damit verbundenen Humanismus und seinem gelebten Christentum. Zum anderen schafften die gesellschaftlichen Umwälzungsprozesse Freiräume, in denen auch die Schwächsten der Gesellschaft ihren Platz fanden.