Frank Große: „Der Bunte Spleen bezieht Stellung und vertritt Meinungen!“

Foto: Der Pinel Verbund

Berlin, 04.06.2018 – Letzte Woche ist die Jubiläumsausgabe vom Bunten Spleen – unserer Selbsthilfezeitung für Menschen mit Psychiatrieerfahrung – erschienen. Der Titel der aktuellen Ausgabe lautet „Einfach mal anders sein“. Die 78. Ausgabe enthält u.a. mehrere Artikel, Berichte, Gedichte, Geschichten, aktuelle Informationen, eine Buchrezension, ein Künstlerportrait sowie ein Hörstück.

Wir haben Frank Große zur Jubiläumsausgabe des Bunten Spleens befragt. Herr Große begleitet das Selbsthilfeprojekt sozialarbeiterisch und ist zugleich der verantwortliche Redakteur im Sinne des Presserechts.

Herr Große, was ist neu an der 78. Ausgabe des Bunten Spleens?

Die Ausgabe #78 hatte eine lange Vorlaufzeit – die Redaktion hat sich bereits längere Zeit mit dem Gedanken befasst, das Layout der Zeitung grundlegend zu überarbeiten und diesem Aspekt der Zeitung mehr Gewicht zu verleihen – Layout als Unterstützung der Beiträge und eigenem Stellenwert innerhalb des Spleens.

Foto: Der Pinel Verbund / Frank Große

Wer hat Sie bei der Überarbeitung des Layouts unterstützt?

Wir hatten das Glück, dass eine erfahrene Grafikerin (Anabel Rodriguez), die bereits bei Pinel in einem anderen Bereich arbeitet, auf unseren Spleen aufmerksam geworden ist und uns fachkundig in diesem Umgestaltungsprozess begleitet hat.

Sind Sie mit dem Endprodukt zufrieden?

Als Ergebnis haben wir nun ein Endprodukt, welches sich deutlich von den vorgehenden Ausgaben unterscheidet und auf das die gesamte Redaktion zu Recht stolz ist.

Warum hat sich die Redaktion für das Titelthema „Einfach mal anders sein“ entschieden?

Mehrere Beiträge setzen sich mit provokanten Themen (wie z.B. „Sind Psychiater Mörder?“) auseinander, die Autor*innen äußern sich zu Fragen der Akzeptanz, Toleranz und Vielfalt. Darüber hinaus haben wir das Magazin komplett neu gestaltet und einige Artikel sind in der Darstellungsform und im künstlerischen Ausdruck eben „einfach mal anders“.

Wie viele Beiträge wurden bei Ihnen eingereicht?

Einzelne Beiträge herauszupicken ist schwierig – mich beeindruckt immer wieder die Vielfalt und Bandbreite der eingereichten Beiträge – ebenso, dass es immer mehr Autor*innen und Künstler*innen gibt, die außerhalb des Pinel-Umfeldes auf den Spleen aufmerksam werden und bei uns veröffentlichen möchten. Eine sehr spannende Tendenz sehe ich in der vermehrten gesellschaftspolitischen Arbeit der Redaktion – als Ergänzung zu klassischen Erfahrungsberichten oder persönlich gefärbten Beiträgen – der Spleen bezieht Stellung und vertritt Meinungen!