Relaunch des virtuellen Informationsortes Gedenkort-T4.eu

Foto: Der Pinel Verbund

Berlin, 26.01.2018 – Am 24. Januar fand im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors die Präsentation des neuen Internet-Auftritts von Gedenkort-T4.eu statt.

Die Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung, Christine Braunert-Rümenapf, sagte in ihrem Grußwort, dass die Gedenkorte unser Gedächtnis prägen und die Webseite Gedenkort-T4.eu dazu einen Beitrag leisten kann. Die Schauspielerin Jasmin Tabatabai, die die Biographie von Wilhelm Vellguth vorgelesen hatte, machte darauf aufmerksam, dass die Kraft der persönlichen Geschichte eine Besondere sei. „Eine Gesellschaft lebt von Vielfalt. Ich wünsche mir, dass meine Kinder diese Vielfalt täglich erleben können und dass sie zu weltoffenen und toleranten Menschen heranwachsen“, sagte Tabatabai. „Ich möchte, dass sie die Geschichte der NS-„Euthanasie“-Verbrechen kennen und es niemals zulassen, dass so etwas wieder passiert“, führte die Schauspielerin aus. Zahlreiche Redner der Veranstaltung äußerten sich zuversichtlich, dass die modernisierte Seite zur Aufarbeitung des schwierigen Kapitels der deutschen Geschichte beitragen wird.

Foto: Der Pinel Verbund / Christine Braunert-Rümenapf, Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderung

Der virtuelle Gedenk- und Informationsort wurde bereits im Jahre 2011 geschaffen, um die Entstehung des Gedenk- und Informationsortes für die Opfer der NS-„Euthanasie“-Morde an der Berliner Tiergartenstraße 4 zu begleiten. Bei der Webseite handelt es sich um ein partizipatives Projekt. Der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin, der das Projekt umgesetzt hat, arbeitet mit Angehörigen und Initiativen zusammen und konnte auf diese Weise Biografien von Opfern und Informationen zu Orten, an denen Verbrechen stattgefunden haben, auf Gedenkort-t4.eu präsentieren. Auf der Webseite sind zurzeit 97 Biografien von Opfern veröffentlicht. Deren Schicksale sind mit Orten verwoben, an denen die Menschen gequält und ermordet wurden. Diese Orte wurden in eine digitale Karte aufgenommen. Nutzer der Seite haben die Möglichkeit, Ergänzungen und Korrekturen vorzunehmen, damit Einträge aktuell bleiben. Die Webseite präsentiert zudem Orte in Berlin, an denen NS-„Euthanasie“-Verbrechen vorbereitet und organisiert wurden. Der Historiker Robert Parzer äußerte in seiner Rede die Hoffnung, ähnliche Auswertungen für andere Städte und Regionen durchführen zu können.

Die Pinel gGmbH ist einer der zahlreichen Förderer der Webseite Gedenkort-T4.eu.