„Ein Sommerfest für`s Miteinander“

Foto: Der Pinel-Verbund / Peter Seifert-Bewer

Berlin, 07.08.2018 – Unter dem Motto „Alle unter einem Baum“ findet am 24. August, von 15 bis 19 Uhr, am S-Bahnhof Schöneberg das Sommerfest mehrerer sozialer Einrichtungen statt, die die Menschen im Kiez bzw. im Bezirk Schöneberg auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise unterstützen. Wir sprachen mit dem stellvertretenden Regionalleiter der Pinel gGmbH in Schöneberg, Herrn Peter Seifert-Bewer, über das anstehende Ereignis.

Herr Seifert, die Pinel gGmbH in Schöneberg feiert das Sommerfest zum ersten Mal mit mehreren Trägern im Bezirk. Wie kam es zu dieser Idee?

Peter Seifert-Bewer: Wir brüten hier im Haus schon länger an einem Weg, mit der KBS und dem Tageszentrum mehr in den Sozialraum zu wirken und uns dort stärker zu engagieren. Im vergangenen Jahr haben uns einige Gewaltvorfälle auf der Straße, rund um unseren Platz, in Kontakt mit unseren Nachbarn gebracht und daraus ist die Idee entstanden, dort gemeinsam zu feiern, auch um zu zeigen, dass uns allen der Platz wichtig ist und das wir Gewalt dort nicht hinnehmen werden. Pinel möchte als sozialer Träger einen wertvollen Beitrag für ein friedliches Miteinander leisten.

Zu den Veranstaltern des Festes zählen neben der Pinel gGmbH auch der FlipperKlub (Nachbarschaftsheim Schöneberg e.V.), Gangway (Verein für Straßensozialarbeit) sowie das Café Osbili. Inwieweit profitieren die Organisationen vom gegenseitigen Austausch?

Peter Seifert-Bewer: Alle drei genannten Einrichtungen bieten unter anderem auch Projekte für geflüchtete Menschen an. Die Ansätze sind so unterschiedlich wie die Art und Weise wie sie auf die Menschen zugehen. Gerade haben wir ein gemeinsames Kunstprojekt für junge Geflüchtete beim DPW beantragt. Das geht gemeinsam viel besser.

Die Organisatoren werben für ein positives Miteinander im Kiez. Wie sollte aus Ihrer Sicht dieses Miteinander gestaltet werden und wo sehen Sie Verbesserungspotential?

Peter Seifert-Bewer: In der Ebersstraße arbeiten sehr viele sozial engagierte Menschen und erledigen ihre Aufgaben für ihren jeweiligen Bereich. Es tut allen gut, über die eigene Sparte hinaus Zusammenhänge zu erkennen. Es ist wichtig für unser Tageszentrum zu wissen, mit welchen Aufgaben sich der FlipperKlub zurzeit beschäftigt und umgekehrt. Wir können Kunden des Resonanz, Osbili oder Pinelli besser aufklären wenn es zu besonderen Vorkommnissen kommt, und wer weiß was die Mediator*innen und angrenzenden Schulen für Projekte entwickeln könnten.

Der Pinel-Verbund unterhält am und im S-Bahnhof Schöneberg nicht nur eine Kontakt- und Beratungsstelle (Tageszentrum Schöneberg) sowie eine Krisenpension der Tochtergesellschaft Pinel Netzwerk, sondern bietet auch Angebote des Betreuten Wohnens, der Beschäftigungstagesstätte, des Zuverdienstes und der Betreuten Arbeit an. Hat die Verwurzelung von Pinel in Schöneberg zur Inklusion von psychisch beeinträchtigten Menschen im Kiez beigetragen?

Peter Seifert-Bewer: Auf jeden Fall hat die Verwurzelung im Bezirk dazu beigetragen, dass die Menschen im Bezirk bleiben konnten. Dafür tun wir gemeinsam mit den anderen Trägern immer noch sehr viel in Tempelhof-Schöneberg. Den Ansatz, das Tageszentrum mit dem nach außen gerichteten Restaurant mit den Anwohner*innen zusammen zu etablieren, würde man heute sozialräumlich nennen. Die lange Verbundenheit mit dem Bezirk hat ganz sicher auch viel Vertrauen in die Arbeit des Pinel-Verbunds geschaffen. Wir haben uns über die vielen Jahre mit unserem erfolgreichen Engagement in vielen Bereichen zahlreiche Freunde gemacht.

Die Besucher*innen des Festes erwartet ein buntes Bühnenprogramm. Was sind aus Ihrer Sicht die Höhepunkte des Events?

Peter Seifert-Bewer: Aus sozial-kulinarischer Sicht freue ich mich auf das gemeinsame Essen auf dem Platz – alle unter einem Baum. Unsere Line Dance – Gruppe aus Lichtenberg wird im FlipperKlub auftreten, auf der Bühne, auf der auch junge Männer aus FlipperKlub einen Box – Schaukampf zeigen. Musikalisch bin ich auf den Streetworker von Gangway gespannt und auf unsere Chill-Lounge mit DJ Freytag bei uns unterm Dach.