Berlin, 05.10.2017 – Anlässlich der Berliner Woche der Seelischen Gesundheit stellt der Pinel Verbund am 13. Oktober mit einem Kiezspaziergang in der Schöneberger Ebersstraße seine Projekte in der gemeindenahen psychosozialen Versorgung vor. „In der Ebersstraße in Schöneberg finden wir deutschlandweit einzigartige und zukunftsweisende ambulante Strukturen, die sowohl die gesellschaftliche Teilhabe psychisch erkrankter Menschen als auch die Reduzierung von Klinikaufenthalten ermöglichen“, sagt Peter Seifert, stellvertretender Regionalleiter der Pinel gGmbH. „Sei es die Krisenpension, die eine Alternative zur Klinik bietet, oder das Restaurant Pinelli – die Vielseitigkeit und Vernetzung der unterschiedlichen Angebote ist eine Bereicherung sowohl für unsere KlientInnen als auch für den Kiez, der durch die Pinel-Projekte immer bunter wird und zudem von unseren Dienstleistungen profitiert“, führt Seifert aus.
Neben dem Arbeitsalltag in der Integrierten Versorgung und der Betreuten Arbeit lernen die TeilnehmerInnen des Kiezspaziergangs mit der „Bedürfnisangepassten Behandlung“ sowie dem „Offenen Dialog“ neue Konzepte in der psychosozialen Versorgung kennen. Der Kiezspaziergang startet um 14 Uhr vor dem Beratungszentrum von Pinel Netzwerk in der Ebersstraße 30. Der Name der Gesellschaft verrät bereits den Arbeitsschwerpunkt: Pinel Netzwerk hat sich seit 2007 auf die ambulante Versorgung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen spezialisiert und setzt hierbei vor allem auf die Vernetzung von professionellen HelferInnenn mit dem sozialen Umfeld der KlientInnnen. Die Prinzipien des Offenen Dialogs sind dabei wegweisend. „Wenn Menschen in eine psychische Krise geraten, berührt dies auch die Personen in ihrem Umfeld“, erläutert Dr. Thomas Floeth, Geschäftsführer von Pinel Netzwerk. „Indem wir möglichst viele Beteiligte an einen Tisch bringen und eine ergebnisoffene Atmosphäre ermöglichen, können gegenseitiges Verständnis und Vertrauen wachsen, Impulse und Ideen entstehen sowie gemeinsame Bewältigungsstrategien entwickelt werden,“ so Floeth weiter. Bei Pinel Netzwerk kommen zudem GenesungsbegleiteInnen zum Einsatz. Diese haben persönliche Erfahrung mit Psychiatrie und Krisen und können deshalb die Betroffenenperspektive stärken.
Die verbesserte Krisenbewältigung und Verringerung der Hospitalisierung sind eine Folge dieser Behandlungsform. Aufgrund dessen haben sich Betroffene, Angehörige und Fachleute seit Langem für eine Ausweitung dieses Modells eingesetzt. Besonders die Krisenpension von Pinel Netzwerk – eine weitere Station des Kiezspaziergangs – leistet einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung von Klinikaufenthalten. „Mit der Krisenpension bieten wir Menschen in akuten psychischen Krisen eine Anlaufstation mit Übernachtungsmöglichkeit“, führt der Geschäftsführer von Pinel Netzwerk aus. „Anders als in einer Klinik bestimmen die KlientInnen hier ihren Tagesablauf selbst, oft im gemeinsamen Austausch miteinander. Dies wiederum erleichtert die Aufrechterhaltung des gewohnten Tagesablaufs und den Verbleib im sozialen Umfeld“, fügt Floeth hinzu.
Am Ende des Kiezspazierganges lernen die TeilnehmerInnen die Angebote des Tageszentrums Schöneberg kennen. Zu den Arbeits- und Beschäftigungseinrichtungen des Zentrums zählen das Restaurant Pinelli, die Fahrradwerkstatt, die Küchenbäckerei sowie die Wäscherei Mangelware. Die Mitarbeit im Rahmen der Beschäftigungsprojekte hat für die KlientInnen einen hohen gesundheitsfördernden Wert. Sie gibt den Menschen das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas schaffen zu können. Im Jahre 1996 wurde das umfangreiche Angebot des Hauses um die Zuverdienstprojekte im Kiosk Pinellini sowie im Abend-Restaurant erweitert.
Mit dem Betreuten Apartmentwohnen in der Ebersstraße 65 wird der Pinel Verbund auch dem Wunsch nach einem eigenständigen und selbstverantwortlichen Leben im Kiez gerecht. Dabei fördern die Pinel-MitarbeiterInnen den Zusammenhalt in der Bewohnergruppe und können die BewohnerInnen in den Präsenszeiten bedürfnisorientiert unterstützen.
Der Pinel Verbund
Pinel ist als berlinweiter Verbund organisiert. Auf diese Weise können verschiedene Leistungen koordiniert und aus einer Hand erbracht werden. Der Pinel Verbund bietet Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung überbezirklich ambulante Angebote in den Bereichen Wohnen, Beschäftigung, Arbeit sowie Pflege, medizinische Behandlung und integrierte Versorgung.
Die Stationen des Kiezspaziergangs
Der Kiezspaziergang beginnt am Freitag, den 13. Oktober, um 14 Uhr, in der Ebersstraße 30.
- Station: Beratungszentrum von Pinel Netzwerk, Ebersstraße 30
- Station: Tageszentrum Schöneberg der Pinel gGmbH, Ebersstraße 67
- Station: Betreutes Apartmentwohnen der Pinel gGmbH, Ebersstraße 65
- Station: Krisenpension von Pinel Netzwerk, Ebersstraße 56
Das voraussichtliche Ende des Kiezspaziergangs ist um 15:30 Uhr.
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