Bericht zur T4-Ausstellung der Pinel gGmbH im Warschauer Haus der Begegnungen mit der Geschichte

©Pinel gGmbH

Am 1. September 2017, um 18 Uhr, wurde die T4- Ausstellung der Pinel gGmbH im Haus der Begegnungen mit der Geschichte eröffnet. Die Präsentation der Ausstellung erfolgte durch eine Einladung der Leitung des Dom Spotkań z Historią und auf Initiative von Lucyna Brendle, Koordinatorin für deutsch-polnische Zusammenarbeit.

Unser besonderer Dank gilt hierbei dem Direktor des Hauses Herrn Piotr Jakubowski, sowie Frau Monika Kapa-Cichocka und Frau Katarzyna Puchalska   die es ermöglich haben, die T4-Ausstellung an diesem Ort zu zeigen. Die Vorsitzende des Stadtrates von Warschau, Frau Ewa Malinowska-Grupinska, war durch ihren Öffentlichkeitsmitarbeiter, Herrn Slavomir Paskiet, vertreten.

Der 1. September ist in Polen ein wichtiger Gedenktag, der an den Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 erinnert. Dieser Tag steht nicht nur für den Beginn des Zweiten Weltkrieges, sondern er stellt auch eine Zäsur in der Menschheitsgeschichte dar. Es war ein Ereignis, das die Welt veränderte, in dem sich der Übergang von der Zivilisation zur Barbarei vollzog.

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Nach einer Ansprache des Ausstellungskurators Michael Gollnow, die mit der Unterstützung von Lucyna Brendle auch in Polnisch verlesen wurde, folgte ein Vortrag über die Krankenmorde im besetzten Polen. Der Kurator wies hierbei noch einmal auf den engen Zusammenhang zwischen dem Überfall und den Krankenmorden auf dem okkupierten Territorium Polens hin. Die polnische Bevölkerung war weder auf die Geschwindigkeit noch auf die Härte und Rücksichtslosigkeit vorbereitet, mit der sich der deutsche Überfall auf Polen im September 1939 vollzog. Noch viel weniger waren die Menschen in den Krankenanstalten auf das Schicksal vorbereitet, das sie nach dem Überfall erwartete. Überfall und Krankenmorde bilden eine durchgehende Linie der Barbarei und Vernichtung, gekennzeichnet von absoluter Mitleidslosigkeit.

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Das Publikum zeigte ein großes Interesse und ein hohes Maß an Aufmerksamkeit. Es wurde sehr deutlich, dass das polnische Publikum für dieses Thema sehr sensibilisiert ist. Die Veranstaltung wurde von Frau Theresa Vetter moderiert, die auch simultan in beide Sprachen übersetzte. Nach dem Vortrag gab es viele Fragen von der Moderatorin und dem Publikum zur Ausstellung an den Kurator. Hier wurde noch einmal deutlich, mit welchem Interesse dieses Thema, besonders an diesem Tag von dem Publikum wahrgenommen wurde. Viele der Zuhörer besitzen einen hohen Informationsstand über Fakten und Sachverhalte bezüglich des Nationalsozialismus. Im Anschluss an die Veranstaltung führte Michael Gollnow den Mitarbeiter der Öffentlichkeitsarbeit Herr Slavomir Paskiet und andere interessierte Gäste durch die Ausstellung. Für uns und Pinel war es eine besondere Ehre, an diesem für Polen so wichtigen Gedenktag dabei sein zu dürfen.