20 Jahre gelebte Inklusion: Die Tagesstätte im Café Pinjo feiert ihr 20-jähriges Bestehen

©Pinel gGmbH

[Berlin, 26.09.2017] Am 22. September fand die Feier zum 20-jährigen Bestehen der Tagesstätte im Café Pinjo statt. Bei Rundgängen durch die Räumlichkeiten der Beschäftigungstagesstätte konnten sich die zahlreichen BesucherInnen über die Angebote der Pinel-Einrichtung informieren. Die Mediengruppe präsentierte den Gästen einige spannende Kurzfilme, in denen u.a. die Reiseausflüge von KlientInnen festgehalten wurden. Die Gäste freuten sich über das leckere Buffet, das vom Gastronomieteam zubereitet wurde. An der Feier nahmen auch Akteure der ersten Stunde teil, die vor 20 Jahren an der Entstehung der Beschäftigungstagesstätte beteiligt waren.

Wolfgang Christ, Leiter der Einrichtung, sprach in seiner Begrüßungsrede von der Tagesstätte als einem „Ort, an dem humanes, vertrauensvolles und gemeinschaftliches Handeln in den Vordergrund rückt“. „Seit zwei Jahrzehnten bieten wir einen bedürfnisorientierten Sozialraum, der sich gegen Ausgrenzung und Stigmatisierung wendet“, so Herr Christ. Der stellvertretende Regionalleiter des Pinel-Standortes in Wilmersdorf, Jochen Oppermann, sprach vom Café Pinjo als einem Ort der gelebten Inklusion. Die Gäste von Café Pinjo nähmen es wohlwollend zur Kenntnis, dass hier Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen arbeiten. „Hier gibt es auch Stammgäste – und das ist auch gut so“, führt Herr Oppermann aus. Das Café Pinjo sei wichtig für die Identitätsfindung der KlientInnen, die darauf stolz seien, hier zu arbeiten, so Herr Oppermann weiter.

©Pinel gGmbH

Die Tagesstätte hat im Jahre 1997 erste Menschen empfangen. Gegenwärtig werden hier rund 30 KlientInnen mit unterschiedlichem Hilfebedarf betreut. Die Arbeit in der Tagesstätte beruht auf einem Drei-Säulen-Prinzip. Zur ersten Säule zählt die geschützte Arbeit, die in der Gastronomie angeboten wird. Die zweite Säule der Tagesstätte bildet der gesprächs- und ergotherapeutische Bereich, in dem u.a. die Sport-, Medien-, Kultur- sowie Textilgruppe stattfinden. Zu diesem Bereich gehört auch das entspannungsfördernde Slow Motion – Projekt für KlientInnen ab dem 55. Lebensjahr.

©Pinel gGmbH

In der Bezugsbetreuung – die dritte Säule der Tagesstätte – legen BetreuerInnen gemeinsam mit KlientInnen fest, wie viel Arbeit für sie sinnvoll ist bzw. welchen Bedarf die jeweilige Person hat. Zudem überlegen wir mit den BezugsbetreuerInnen, wie viel Ausgleich zur Arbeit erforderlich ist. Dieser Ausgleich findet im Rahmen der Ergo- oder Gesprächsgruppen statt. In den Gesprächsgruppen werden Themen aus dem Alltag diskutiert. „Diese drei Säulen sollten so ausgewogen sein, damit sie ein stabiles Fundament für die KlientInnen darstellen“, sagt Wolfgang Christ. Unter dem Dach der Beschäftigungstagesstätte ist zudem der externe Zuverdienst angesiedelt, in dessen Rahmen 50 bis 60 Menschen in den Bereichen Gebäudereinigung, Gartenpflege sowie Wäschereien eingesetzt werden.

In der Tagesstätte sind insgesamt 7 KollegInnen beschäftigt. Hinzu kommen 6 AnleiterInnen aus dem externen Zuverdienst. Alle MitarbeiterInnen haben unterschiedliche berufliche Qualifikationen. Unter ihnen sind Ergotherapeuten, Köche, Sozialarbeiter sowie Experten für Wäsche und Garten.